Miniaturfiguren

Es gab viel Interesse für die Bilder mit den Miniaturfiguren. Deshalb dachte  ich mir, warum nicht mal ein ausgedachtes Interview veröffentlichen? Lest hier, wie ich mich selbst interviewe. (Manche mag es wundern, aber ja, ich duze mich.)

Ich: Hallo.

Dave: Hallo.

Ich: Wie kamst du auf die Idee mit den Miniaturfiguren?

Dave: Ich denke, dass ich mal zufällig paar  Bilder auf Flickr gesehen habe. Die Idee fand ich witzig und dachte, dass ich das auch kann. Außerdem sind das meine ersten Versuche mit Tabletop-Fotografie.

Wie ging es dann weiter?

Ich wollte mir noch Inspiration (keine Ideen klauen!) und Know-how Anregungen holen. Dabei musste ich feststellen, dass Künstler sehr unterschiedliche Bezeichnungen dafür haben und dass viele kaum bekannt sind. Manche nennen es „Püppies“ weit verbreitet ist Little  / Tiny People bzw. Miniaturfiguren (Preiserfiguren nach einem bekannten Hersteller) und der erste bekannte Künstler heißt Slinkachu (London), bekannt ist auch David Gilliver. Ich selbst verwende den Begriff „Minis“.
Ein Kollege, der sich für Modelleisenbahnen interessiert, brachte mir auch die ersten Figuren und gleich eine Idee mit: Wie Minifiguren Sand („Silizium“) an einer Festplatte einbringen.

Was fasziniert dich daran?

Einerseits können fast alle Facetten der Fotografie enthalten sein: Lichtsetzung, Kurzzeitfotografie, Farbgestaltung, Makrofotografie usw., andererseits ist eine große Kreativität möglich. Man kann auf witzige Art den Anschein geben, dass da im Verborgenen noch eine Welt existiert.

Wie aufwändig ist das?

Zuerst braucht man natürlich eine Idee und das passende (Outdoor-)Motiv. Ich war deswegen schon wegen eines rostigen Ringschlüssels auf dem Flohmarkt oder habe Konfetti selber hergestellt. Je nach Anspruch dann noch die Studioausrüstung und natürlich die Minifiguren. Gefühlt die längste Zeit benötigt oft die Nachbearbeitung (RAW-Entwicklung -> Exportieren –> Stacking -> Crop  & Colorgrading; hier mal ein Beispiel).

Was kannst du noch für Tipps aus der Praxis geben?

Zu den Figuren: Figuren in der Größe „N“ (1:160) sind in nicht so großer Auswahl zu bekommen wie die der Spur H0 (1:87). Außerdem sind die Größeren detailgetreuer. „Markenhersteller“ sind Preiser und NOCH wobei alle keine perfekte Qualität haben. Erstere sind schon seit fast 70 Jahren auf dem Markt, sie stellen aber immer nur Kleinserien her, weshalb man die Freude und das Leid eines Sammlers gleich mit dabei hat.
Da sie für Modelleisenbahnen – wo viel Leim verwendet wird – produziert wurden, stehen sie nur selten von alleine. Um sie trotzdem an der richtigen Stelle zu halten, verwende ich zu meist einen Klebestift (auf die Füße auftragen, ggf. kurz antrocknen lassen, aufstellen), in schwierigen Situationen auch mal Alleskleber (kurz!) oder flexibles, doppelseitiges Klebeband. Oft muss man aber die Klebereste mit einem Bildbearbeitungsprogramm wegretuschieren. „Blu-Tack“ (eine Art Kitt) geht gar nicht.
Objektive: Schwere Frage, da jede Brennweite seine Vor- und Nachteile hat. Gern verwende ich ein Sigma-Zoom (17-70mm, Abbildungsmaßstab 1:2,8), für hohe Qualität (aber Bildwinkel 27°) das Tamron 90mm, ganz neu habe ich mir ein 35mm 1:1 Macro zugelegt (Bildwinkel:  44°) welches ich aber noch ausprobieren muss. Ich versuche möglichst nicht eine größere Blende als 8 zu wählen, weil es dann matschig wird. Oft muss deshalb der Focus gestackt werden, was besonders draußen sehr schwierig ist.

Zeige uns bitte noch 3 deiner Lieblingsbilder…

Nee, ich zeige mal 4:

Laubbläser
Konfetti
Lagerfeuer
Pfadfinder

 

Temperatur
Müll

Weitere gibts hier: https://www.flickr.com/photos/david_zwei/albums/72157680511431936
Vielen Dank für Eurer Interesse!

Wenn ihr noch Fragen habt, scheut Euch nicht sie mir zu stellen.
Hier noch Impressionen von meiner Arbeit:  https://dave-initiv.de/impressionen-von-der-arbeit/

2 comments on Miniaturfiguren

  1. Hallo David2, David_3 ist Flickr und David 1?
    Schöner Blog. Klärt ungezwungen ein wenig auf. Als ich deine Equipment gesehen habe… wow, den Aufwand werde ich nicht betreiben können (Impressionen von der Arbeit) Doch Respekt, wie viel Zeit und Geld du da rein steckst. Irgendwie muss die Kreativität ja raus – lach.
    An irgend etwas erinnert mich dein „Interview“ 😉 schmunzel.
    Auch was PrayforGermany angeht, da bin ich auch auf deiner Seite.

    Jedenfalls hab ich auf deiner Flickr-Seite ein wenig mehr Raum zum Fotografieren gefunden. Die berühmte Inspiration, die du nanntest.
    Ich habe jetzt 2 Bilder gestackt. Auch mit Sigma 1770, aber mit Nahlinse. Und bin begeistert. Es gibt in der Fotografie sicher viele Sachen, die noch Möglich sind. Aber das kann man eigentlich immer und fast überall einsetzen, dass ist das spannende daran.
    Wegen Low-Budget muss ich mal schauen, wo ich Figuren bekomme.

    So, David, gelungene Beiträge hast du hier. Werde wieder reinschauen…

    Andreas

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