Vergleich ARRI True Blue T1 und LDR ARIA 1000 F Plus Fresnellinsenscheinwerfer
Mich hat interessiert ob die Mehrausgabe von ca. 470,- € für ein Markenprodukt (ARRI) gerechtfertigt ist, oder ob es ein Scheinwerfer vom italienischen Hersteller es auch genauso tut.
Pro Arri:
- Design (Rückwand mit Anspielung auf den ersten ARRI-Scheinwerfer)
- Leichter (um 1,9 kg (Herstellerangabe)) und kompakter
- In Zuleitung integrierter Schalter (benötige ich nicht)
- Kipp-/Schwenkbereich ±90°
Pro LDR:
- Etwas heller
- Optisch erkennbare Abstrahlwinkeleinstellung
- Wartungsfreundlicher
- Farbfilterhalter praxistauglicher
Was ich nicht unterschiedlich bewerte ist der effektive Linsendurchmesser (nachgemessen: ARRI: 14,4 cm, LDR: 14,8 cm), der Sockel (G22, verriegelbar beim ARRI, aber die Leuchtmittel sind teurer, GX9,5 beim LDR) und der größere Abstahlwinkelbereich beim LDR 8° bis 60° (ARRI: 10° bis 54°).
Nun zur Photometrie:
Spot, 2 m Entfernung: | 19350 lx | 19300 lx |
Flood, 2 m Entferung: | 3090 lx | 3360 lx |
Anmerkung:
Das hat mich wirklich überrascht, weil man in Foren durchaus liest, dass ARRIs heller sein würden. Die 50 Lux in der Spotstellung sind fast vernachlässigbar, im häufigen Anwendungsfall „Flood“ ist der (ungeputzte (!)) LDR Aria doch einiges heller. Die Lichtverteilung ist bei beiden sehr zufriedenstellend. Zur Wartungsfreunlichkeit: Ich musste beim ARRI das Anschlusskabel austauschen (weil ein falscher Stecker montiert war). Das war ein unglaublicher Aufwand (14 Schrauben) und die Kabeldurchführung war äußerst eng. Beim LDR hat man einfachen Zugang zum Inneren (eine Schraube lösen) und dann kommt man auch schon an die Lüsterklemme für die Zuleitung, die Zugentlastung ist als handelsübliche Kabelverschraubung ausgeführt.
Noch was Positives zum ARRI: Ich konnte beim Aufheizen/Abkühlen keinerlei Geräusche hören, der LDR knackst schon deutlich.
Fazit:
Die oft genannten Vorteile (lichtstärker und wartungsfreundlicher) vom deutschen Markenprodukt haben sich nicht bewahrheitet. Es muss jeder für sich selbst entscheiden, ob der Markenname und die kleinen Gimmicks (Kabelhalter, TV-Zapfen mitgeliefert, Spindelfokusverstellung, Lampenzugang von vorn) sowie das geringere Gewicht den Mehrpreis von fast 500 € rechtfertigen oder ob das Wichtige, nämlich ordenlich Licht abzugeben, auch ein Italiener übernehmen kann.
Und jetzt arbeite mal ein paar tage als Beleuchter. Und deine meinung fällt gänzlich anders aus und du willst nie wieder an einer Lampe sparen.
Da geb‘ ich Dir Recht! Es gibt ja aber auch noch Festinstallationen…